TU Wien:Algebra und Diskrete Mathematik VU (diverse)/Übungen 2025W/Beispiel 371

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Man bestimme die Untergruppen einer zyklischen Gruppe der Ordnung 6, d.h. von

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Theoretische Grundlagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Untergruppen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eine Untergruppe ist eine nichtleere Teilmenge einer Gruppe.
  • Eine Untergruppe ist selbst eine Gruppe (d.h. assoziativ, neutrales Element, zu jedem Element gibt es ein inverses).

Diese zwei Kritierien sagen zwar, dass es sich um eine Untergruppe handelt, allerdings dürfen wir nicht vergessen, dass wir auch auf Abgeschlossenheit prüfen (d. h. ob vorliegt), sonst handelt es sich nämlich nicht einmal um eine algebraische Struktur. Das Assoziativgesetz muss nicht überprüft werden, da es in ganz gilt.

Zyklische Gruppen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Gruppentheorie ist eine zyklische Gruppe eine Gruppe, die von einem einzelnen Element erzeugt wird. Sie besteht nur aus Potenzen des Erzeugers :

Eine Gruppe ist also zyklisch, wenn sie ein Element enthält (den „Erzeuger“ der Gruppe), sodass jedes Element von eine Potenz von ist. Gleichbedeutend damit ist, dass es ein Element gibt, sodass selbst die einzige Untergruppe von ist, die enthält.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Zyklische_Gruppe

Kleiner Fermat'scher Satz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für jedes Element einer endlichen Gruppe gilt .

Auf dieses Beispiel angewendet heißt das:

Lösungsvorschlag von Flumm (mit Erklärungen von Superwayne)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zuerst müssen wir uns überlegen, wie man Untergruppen findet. Bei Untergruppen gibt es jedenfalls immer zwei so genannte triviale Untergruppen: und die Gruppe selbst.

Das heißt wir haben schon zwei Untergruppen gefunden:

Für die restlichen Untergruppen schauen wir uns an, wann überhaupt eine Gruppe gegeben ist. Wie schon oben erwähnt, muss es ein neutrales Element und inverse Elemente geben. Das heißt, wir versuchen so viel wie mögliche Untergruppen zu bilden, die diese drei Eigenschaften erfüllen.

Die Assoziativität einer Untergruppe ist immer gegeben, da es für die ganze Gruppe gilt (also auch für Untergruppen) und muss deshalb nicht extra geprüft werden. Nachdem die Untergruppe ein neutrales Element benötigt, müssen alle unsere zu findenden Untergruppen auch immer das Element aufweisen. Außerdem muss es ein inverses Element geben. Hier ist wichtig zu wissen, dass man zyklische Gruppen wie Restklassen auffassen kann. Das heißt, dass in diesem Beispiel gilt.

Mit diesem Wissen versuchen wir weitere Untergruppen zu finden.

Ein erster Versuch wäre die Untergruppe , die ein neutrales Element aufweist. Allerdings ist und . Es fehlt also ein inverses Element für , womit es sich um keine Untergruppe handelt. Das gleiche gilt analog für , auch hier ist kein inverses Element enthalten.

ist allerdings schon eine Untergruppe, da ist. ist also auch das inverse Element von sich selbst. Womit wir eine dritte Untergruppe gefunden hätten: .

und sind wieder keine Untergruppen, da kein inverses Element enthalten ist.

Als nächstes versuchen wir mit drei Elementen Untergruppen zu bilden. Statt alle möglichen Kombinationen auszuprobieren, kann man sich überlegen, dass die Exponenten von zwei Elementen addiert die Ordnung (= Anzahl der Elemente, also ) ergeben müssen. Nur dann können wir ein inverses Element bilden. Außerdem dürfen wir nicht auf die Abgeschlossenheit vergessen.

Mit dieser Taktik erkennen wir schnell, dass eine weitere Untergruppe ist, da und bzw. gilt, also auch Abgeschlossenheit vorliegt.

Somit haben wir alle Untergruppen bestimmt.

Manch einer fragt sich jetzt vielleicht, wieso keine Untergruppe ist, schließlich ist das inverse Element von . Der Grund ist, dass keine Abgeschlossenheit vorliegt: bzw. und weder noch sind Elemente. Hier sieht man, wie wichtig auch die Prüfung auf Abgeschlossenheit ist.

Hilfsmittel von Har203[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gruppe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Gruppe ist ein geordnetes Paar bestehend aus einer Menge und einer inneren zweistelligen Verknüpfung


die „abgeschlossen“ ist (diese wichtige Voraussetzung zu prüfen wird oft bei algebraischen Strukturen übersehen)


und, die die drei geforderten Gruppenaxiome erfüllt:

  1. Assoziativität
    • gilt
  2. Existenz eines neutralen Elementes
    • Es gibt ein neutrales Element mit gilt (falls dieses existiert, ist dieses eindeutig).
  3. Für alle Gruppenelemente existent ein inverses Element
    • gilt mit.

Die Elemente einer Gruppe heißen kurz Gruppenelemente.

Abelsche bzw. kommutative Gruppe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Gruppe heißt abelsch oder kommutativ, wenn zusätzlich das folgende Axiom erfüllt ist:

  1. Kommutativität
    • gilt.

Ordnung und Mächtigkeit einer Gruppe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sei eine Gruppe. Die Mächtigkeit wird auch als Ordnung der Gruppe bezeichnet. Für eine endliche Gruppe ist die Ordnung die Anzahl der Gruppenelemente.

Zyklische Gruppen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine zyklische Gruppe ist eine Gruppe, die von einem einzelnen Element erzeugt wird. Sie besteht nur aus den Potenzen des erzeugenden Elementes


Eine Gruppe ist also zyklisch, wenn sie ein Element enthält, sodass jedes Element von einer Potenz von diesem Element erzeugt wird. Gleichbedeutend damit ist, dass es ein Element gibt, sodass selbst die einzige Untergruppe von () ist, die das Element enthält. In diesem Fall wird als ein erzeugendes Element oder kurz ein Erzeuger von genannt. Im endlichen Fall schreibt man .

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Zyklische_Gruppe

Untergruppen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Untergruppe einer Gruppe ist eine Teilmenge von , die bezüglich der Verknüpfung selbst wieder eine Gruppe bildet. Manchmal wird die Kurzschreibweise verwendet, zu lesen als ist Untergruppe von .

Die trivialen Untergruppen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Von einer Gruppe sind stets selbst sowie die einelementige Gruppe mit dem neutralen Element Untergruppen. Diese werden die trivialen Untergruppen von genannt. Im Fall sind diese beiden Untergruppen gleich und stellen die einzige Untergruppe dar. Alle anderen Gruppen haben mindestens zwei Untergruppen, nämlich die beiden voneinander verschiedenen trivialen.
  • Eine von verschiedene Untergruppe wird echte Untergruppe genannt, in Kurzschreibweise .

Satz von Lagrange: Kriterium für die Existenz einer Untergruppe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Satz von Lagrange liefert für endliche Gruppen ein notwendiges Kriterium für die Existenz einer Untergruppe mit einer bestimmten Ordnung. Aus ihm folgt nämlich, dass die Ordnung einer Untergruppe einer endlichen Gruppe die Ordnung der Gruppe teilt. Ist beispielsweise eine Primzahl, so kann die Ordnung einer Untergruppe nur oder betragen. Also sind in diesem Fall die trivialen Untergruppe die einzige Untergruppe von .

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Untergruppe

Der kleine fermatsche Satz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für jedes Element einer endlichen Gruppe gilt.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kleiner_fermatscher_Satz

Lösung von Har203[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abgeschlossenheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Operationstafel (Cayley-Tabelle) der Gruppe füllen wir mit den einzelnen Potenzen von auf. Durch die Gruppenaxiome ist diese Tabelle eindeutig:


Diese Gruppe ist, wie man schnell sieht, isomorph zur additiven Restklassengruppe . Sie ist abgeschlossen, da

 gilt. 

Zusätzlich gilt das Kommutativgesetz mit

 gilt

Für Untergruppen gilt nach dem Satz von Lagrange, dass die Ordnung der Untergruppe die Ordnung der Gruppe teilen muss, also . Als Teiler von kommen nur die Zahlen und in Frage.

Für die Zahlen und sind es die beiden trivialen Untergruppen, also jene alleine mit dem neutralen Element (= Untergruppe ) und, jene mit der gesamten Gruppe (= Untergruppe ). Das sind die einzigen Untergruppen mit den Ordnungen und .

Die Operationstafel der trivialen Untergruppe mit ist:


Diese einelementige Gruppe ist isomorph zu jeder anderen einelementigen, abgeschlossenen algebraischen Struktur (nona).

Die Operationstafel der trivialen Untergruppe mit , also der ganzen Gruppe , entspricht natürlich der ersten Operationstafel.

Untergruppen der Ordnung 2 und 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wir suchen jetzt noch Untergruppen mit den restlichen Teilern, also und .

Die Operationstafel der Untergruppe mit dem Teiler ():


Diese Gruppe ist isomorph zur additiven Restklassengruppe . Sie ist abgeschlossen, da

 gilt. 

Für die Operationstafel nehmen wir diesmal die Elemente her:


Diese Gruppe ist isomorph zur additiven Restklassengruppe . Sie ist abgeschlossen, da

 gilt. 

Assoziativität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jede der oben angeführten Gruppen bzw. Untergruppen der Ordnung sind isomorph zu additiven Restklassengruppen, die bekannterweise alle assoziativ sind. Daher sind diese Untergruppen ebenfalls assoziativ.
    • muss gelten.

neutrales Element[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Für ein neutrales Element muss gelten:
    • mit gilt.
    • es muss genau eine Zeile und eine Spalte geben, deren Elementzeilen- und Elementspaltenbeschriftung mit dem Element in der Operationstafel selbst übereinstimmt.
    • Das ist hier das vorgegebene Element in allen oberen Gruppen bzw. Untergruppen.

Inverse Element[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Für die Existenz eines Inversen Elementes einer endlichen zyklischen Gruppen muss gelten:
    • gilt mit (für das neutrale Element ).
    • es muss in jeder Zeile und jeder Spalte das neutrale Element genau einmal vorkommen - sonst wäre die vorherige Gleichung mit auf der rechten Seite nicht für alle lösbar.

Da in den oberen Gruppen bzw. Untergruppen in jeder Zeile und jeder Spalte jede Potenz von ( mit) steht, gibt es zu jedem Element ein Inverses Element und dieses bezeichnen wir mit .

Jede zyklische Gruppe ist kommutativ wir haben sogar eine zyklische abelsche Gruppe der Ordnung mit, die isomorph zur additiven Restklassengruppe ist.

Es existieren vier Untergruppen von :