Uni Wien:Anthropologie des Geistes PS (Rhemann)

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Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

aus dem Vorlesungsverzeichnis / KoVo[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Menschen gelten als kognitiv und praktisch organisierte, mit Geist ausgestattete Lebewesen. Der mit dem Geist gekoppelte Intellekt beruht zwar zum einen auf biologisch-genetischen Entwicklungsvoraussetzungen, jedoch können diese zum anderen nur unter den jeweils geschichtlich hervorgebrachten Bedingungen vergesellschafteter Individuen auf das humanspezifische Niveau einer geistig-kulturellen Lebensform gebracht werden. Der in den Geist der anthropologischen Verfassung eingeschriebene Intellekt beruht einerseits auf der kognitiv strukturierten, neuronalen Verschaltung des in der biologischen Natur verankerten Gehirns als Zentralorgan. Andererseits können diese Verschaltungen, soweit sie den menschlichen Organismus betreffen, nur durch sozial und gattungsgeschichtlich vermittelte, aus der frühen Ontogenese herausgeführte Lernprozesse auf das für den Menschen typische, kognitiv und praktisch wirksame Organisationsniveau gebracht werden. Daher lässt sich, so lautet die These, aus dem System neuronalen Verschaltungen innerhalb der Physiologie des Gehirns allein per se noch kein Verständnis für die kognitive Organisation des Geistes gewinnen. Genau dies versucht die von John R. Searle mit philosophischem Anspruch vorgetragene Variante der kognitiven Neurobiologie. Im Rahmen dieser Lehrveranstaltung wird es daher um eine kritische Auseinandersetzung mit dieser Konzeption gehen.


kurzum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Auseinandersetzung mit den Standpunkten der Philosophie des Geistes. Dazu wird über das Buch von John Searle - "Geist. Eine Einführung" Kapitelweise referiert und diskutiert. Hier eine Auflistung der Kapitel:

  • 1: Ein Dutzend Probleme in der Philosophie des Geistes
  • 2: Die Wende hin zum Materialismus
  • 3: Argumente gegen den Materialismus
  • 4: Bewusstsein, Teil I
  • 5: Bewusstsein, Teil II
  • 6: Intentionalität
  • 7: Mentale Verursachung
  • 8: Freier Wille
  • 9: Das Unbewusste und die Erklärung von Verhalten
  • 10: Wahrnehmung
  • 11: Das Selbst (entfiel bei uns leider aus terminlichen Gründen des Professors, und weil sich keiner zu diesem Termin meldete)


Ablauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten zwei Einheiten erfolgt eine Einleitung in die Thematik. Es werden die Kapitel einzelnen Gruppen zugeteilt. Das waren je nach Teilnehmerzahl bis zu 5 Leute pro Gruppe, wobei bei populären Themen auch Parallelgruppen wieder zu je 5 Leuten möglich waren. Jene Gruppen sollen dann zu dem jeweiligen Termin über das Kapitel referieren. Anschließend bzw. parallel dazu gibt es immer rege Diskussionen über das Thema.

Vorkenntnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein bisschen philosophische Vorbildung kann nicht schaden. Diese kann aber prinzipiell auch in der LV erlernt werden. Also an sich keine zwingenden Voraussetzungen.

Vortrag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Vortrag besteht eigentlich aus Diskussionsbeiträgen des Professors, der zumeist mit einer Einleitung in das Kapitel beginnt und je nach Form des anstehenden Referats die Diskussion leitet und kommentiert, an sich aber darauf bedacht ist, die Teilnehmer zu Wort kommen zu lassen.
  • Die Referate werden nur selten einer Art Bewertung unterzogen, sondern es wird eher dazu angeregt, zu erörtern, ob die erwähnten philosophischen Probleme im Referat klar genug zum Vorschein kamen.

Wie kommt man zu einer Note?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gruppe muss ein Referat halten und bis zum Ende des Semesters einen kleinen Text (pro Teilnehmer ca. 1,5 Seiten) über das referierte Kapitel abgeben.

  • Sich in den ersten beiden Einheiten für eine Gruppe zu einem Kapitel melden.
  • Zumindest das Kapitel des Buches lesen, um zu verstehen, worum es darin geht.
  • Im Großteil der Einheiten anwesend sein. Es wird die Anwesenheit der Teilnehmer erst dann gezählt, wenn Prof. Rhemann der Eindruck entsteht, dass die Zahl der freien Sessel signifikant mehr wird. Prinzipiell bestheht aber, wie bei fast jedem Proseminar, Teilnahmepflicht.
  • Je nachdem, wie das intern in der Gruppe gehandhabt wird, kann das Referat tatsächlich vorgetragen werden, oder es wird nur der Referatstext geschrieben. Hier gilt es, Glück zu haben und ein Kapitel zu wählen, in der die Gruppe tatsächlich gewillt ist, zu einer Note zu kommen.


Zeitaufwand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zeit, das Buch bzw. zumindest das Kapitel zu lesen (ich habe für das ganze Buch ca. eine Woche jeweils während der Zugfahrt gelesen). Wenn man seinen Text schon als Vorbereitung zum Referat schreibt, und eines der ersten Kapitel auswählt, hat man den Rest des Semesters Ruhe und kann stressfrei den interessanten Diskussionen und Referaten beiwohnen.

Diese LV aus der Sicht eines Informatikers[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • An sich ist der Schwierigkeitsgrad und der Aufwand der LV nicht hoch. Das Buch selbst ist recht verständlich geschrieben. Für Informatiker passend war das Kapitel 2, wo viel vom sogenannten Computerfunktionalismus (starke KI-These) die Rede war. Algorithmen, Turing-Maschine, Turing-Test und rekursive Zerlegung sind da eigentlich ein Kinderspiel für einen Informatiker. Und eventuell lernen die zuhörenden Philosophen dabei auch noch etwas über Informatik und ihr als Informatiker, wie sich jene Themen in philosophische Probleme einarbeiten lassen.


Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

John R. Searle: Geist. Eine Einführung, F.a.M. 2006

Materialien

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