Uni Wien:Kant - Kritik der reinen Vernunft VO-L (Gotz)

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Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rationalistische Richtung (Descartes): Übergang vom feudalen zum bürgerlichen Leben, Grundlegung der Wissenschaft, Abkehr von der Scholastik, Fundament für Einheitswissenschaft, Suche nach der Methode, Fundierung im Cogito, Rückschluss auf gütigen Gott, der die Wissenschaft ermöglicht und die Idee von Gott in uns hineingelegt hat
  • Empirismus (Locke, Berkely, Hume): Kritik an angeborene Ideen, Skeptizismus, Wegstreichen der Substanzen 'Geist' und 'Welt', Projekt: Untersuchen der Erkenntnis nur durch Eindrücke, Unterscheidung zwischen Impressions und Ideas, Assoziationsfaktoren verbinden die Eindrücke miteinander, sodass Erkenntnis von Tatsachen resultiert
  • Kritik am Empirismus: Hume setzt Substanzen implizit voraus (zeigt sich bei Untersuchung von Ursache&Wirkung), prästabilierte Harmonie: 'Die Welt ruft unseren Glauben an die Kausalität hervor und deswegen müssen Welt und Mensch irgendwie vermittelt sein' ist spekulativ
  • Kant und die Bedingungen der Möglichkeit: Geist als Aktivität; Erkenntnis vom Faktum, dass wir Bewusstseinsinhalte haben, untersuchen. Dinge an sich (transzendentales Objekt), Iche an sich (transzendentales Subjekt), Notwendige Verbindung zwischen Ding an sich und Ich an sich (intellektuelle Welt als Denkvoraussetzung für die Sinnenwelt)
  • Urteile: synthetisch, analytisch, a priori, a posteriori; synthetische Urteile a priori
  • Vorrede zur Kritik der reinen Vernunft (2. Auflage)
  • Transzendentale Ästhetik: Anschauungsformen Raum und Zeit
  • Transendentale Logik - Transzendentale Analytik: Verstand als das Vermögen, zu urteilen; Urteilstafel, Kategorientafel, Metaphysische Deduktion und Transzendentale Deduktion der Kategorientafel
  • Schematismus als Beantwortung der Frage: Wie sind die geordneten Kategorien verträglich mit den zufälligen Erscheinungen?
  • Transzendentale Dialektik - Logik des Scheins; das Zustandekommen von Antinomien wenn der Verstand über seine Grenzen (der Erfahrung) hinaus operiert: Seele, unendliche Welt, Gott als notwendiges Wesen; Auflösung der Antinomien, sobald man zwischen unerkennbarem An-Sich-Sein und Erfahrungen unterscheidet.
  • Prinzipien der Vernunft: Homogenität, Spezifikation, Kontinuität -> fordert die Vernunft für eine allumfassende Systematik der Erfahrungsgegenstände
  • Regulativer Gebrauch der Vernunftideen die da wären: Welt, Seele Gott. So tun als ob die Welt unendlich wäre, als ob es eine Seele gäbe und als ob die Welt das Werk Gottes wäre.
  • Kritik an Kant: Kants Sinnlichkeit ist nicht unsere Sinnlichkeit. Woher nehmen wir die Gewissheit, dass die Erfahrungen zerstreut und chaotisch sind? Das ist selbst ein Gedanke. Wir reichen damit nicht in die Wirklichkeit hinaus. Sobald wir Erfahrungen haben, sind diese immer schon durch die Einbildungskraft synthetisiert. Der Begriff der Mannigfaltigkeit ist selbst homogen und kann das Mannigfaltige deshalb nicht adäquat erfassen. Das Andere des Denkens ist selbst ein Gedanke. Von daher löst sich der Bereich des An-Sich-Seins und die Transzendentale Affektion ('Wir werden von den Dingen-an-sich affiziert') auf und wir fallen wieder zurück in das Faktum, dass wir faktisch Bewusstseinsinhalte haben.


Empfehlenswerte Vorkenntnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine grobe Vorstellung, wo es hingeht. Am besten einmal einen Lexikoneintrag über Transzendentalphilosophie oder Kant lesen. Der Vortrag ist aber so gestaltet, dass man nicht unbedingt ein Vorwissen braucht.

Vortrag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Prof. Gotz hat einen systematischen und leicht verständlichen Vortragsstil. Trotzdem sind die Sessions intensiv und fordern hohe Konzentration.
  • Er beantwortet gerne Fragen aus dem Auditorium - kurz und knapp - was meist zu Dialogen mit dem Fragenden führt. Das ist interessant - und teilweise amüsant - zum Zuhören.

Lektüre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Pflicht-Lektüre bezieht sich überwiegend auf Descartes und Hume. Man muss nicht die gesamte Kritik der reinen Vernunft lesen, jedoch werden bestimmte (und wenig umfangreiche) Texststellen zum Lesen aufgegeben. Außerdem wird während des Vortrags öfters auf die Stellen Bezug genommen, was für die Prüfungsvorbereitung hilfreich war.

Prüfung, Benotung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es handelt sich um eine mündliche Prüfung. Gotz geht so vor, das er am Ende des Semesters zu seinen Vorlesungen ein paar Prüfungstage anbietet. Wenn dort viele Leute sind, werden bis zu 3 auf einmal geprüft. Wichtig ist, den Argumentationsgang der Vorlesung verstanden zu haben. Die Prüfung dauert ca. eine Stunde, notfalls aber auch länger, wenn man die Schwerpunktsthemen der Vorlesung nicht ausreichend erklären kann. Gotz bleibt aber freundlich und versucht während des Prüfungsgesprächs durch Ergänzungen zu einem besseren Verständnis der Themen zu führen. Trotzdem ist es eine intensive Prüfung und man sollte sich schon etwas von Kant verstanden haben, wenn man antritt.

Dauer der Zeugnisausstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

unmittelbar (ein paar Tage) nach der Prüfung

Zeitaufwand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es ist sehr empfehlenswert, die Vorlesung zu besuchen (Alternative: Die MP3s anhören). Dann sollte man mit 2-7 Tagen für das Lernen der Prüfung auskommen, je nachdem, wie intensiv man sich zusätzlich mit der Kritik der reinen Vernunft auseinandersetzt.

Materialien

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