TU Wien:Betriebssysteme VO (Puschner)/Mündliche Prüfung 2017-02-15 (2)
Allgemein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ich fand die Atmosphäre sehr entspannt: Herr Puschner macht immer wieder kleine Scherze bzw. erheitert die Stimmung, indem er manche Dinge sehr umgangssprachlich ausdrückt oder lustige Vergleiche bringt. IMO ist das also kein stocksteifes Ding. Der Weiteren erklärt er Zusammenhänge, die nicht komplett verstanden wurden. Natürlich setzt das die Note etwas herab, man bekommt jedoch den Eindruck, dass es nicht nur ums Abfragen geht, sondern wirklich darum, alles zu verstehen.
Wo wir schon beim Thema sind: Man muss die Dinge verstehen! Die Folien auswendig zu lernen ist zu wenig. Wenn man z.B. irgendwann einen "Mode Switch" in einer Aufzählung erwähnt (und sei es noch so beiläufig), sollte man wissen, was das ist. Da könnte nachgehakt werden. Es wird IMO wirklich großen Wert auf das Verständnis gelegt (wie spielen Dinge zusammen, wie funktioniert was genau, etc.). Einige Schlagworte (1:1 aus den Folien) können aber natürlich auch nicht schaden – speziell beim PCB.
Ablauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Prüfung lief bei uns so ab: Jeder (in der Runde) hat eine Frage beantworten müssen, dann hat man sofort ein Blatt Papier mit einer Angabe bekommen und konnte mit dem "papierprogrammieren" loslegen. Anschließend (es war ausreichend Zeit für die Ausarbeitung der Aufgabe vorhanden, wenn man sich halbwegs vorbereitet hat) hat man die schriftliche Ausarbeitung besprochen (auch da wurde noch etwas rund ums Thema nachgefragt) und in einer finalen Runde wurde noch eine Frage gestellt.
Benotung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Benotung war ganz nett: Für ein S1 musste man natürlich das allermeiste wissen – je weniger nachfragt wurde, desto besser (er stoppt dann an irgendeinem Punkt ab). Am besten ist es, wenn man die Fragen in 2 – 3 Minuten möglichst flüssig und ausführlich erklären kann. Für ein G2 kann man sich ein paar kleine Fehler erlauben. Dann gabs bei uns noch ein G4 und N5. Während des Prüfungsgesprächs kann man übrigens schon erahnen, wie gut man dasteht – Herr Puschner notiert sich "+", "~" und "–" (und alle Kombinationen davon) auf den Zetteln vor sich.
Fragen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Person 1:
- Mündlich: Welche Datenstruktur verwendet ein Betriebssystem zur Verwaltung von Prozessen? (gemeint war das Processimage (mit allem, was da drinnen steckt) und eine genaue Beschreibung des PCBs)
- Schriftlich: Consumer + Producer mit Semaphoren
- Mündlich: Was ist ein Deadlock und welche Bedingungen müssen gelten, damit ein Deadlock eintreten kann / eintritt?
Person 2:
- Mündlich: Was passiert alles bei einem Process Switch? (im Grunde die 7 Punkte aus dem Buch)
- Schriftlich: Reader + Writer mit Semaphoren (man konnte irgendeine Implementierung hinschreiben, musste aber mündlich erklären, wie man eine Writer-Priority bekommt und wieso der Reader in der anderen Implementierung Priority hat und was das bedeutet)
- Mündlich: Was ist eine Access Control List, Capability List + was davon verwendet Unix idR? (letzteres war aber (glaube ich) nicht tatsächlich Teil der Frage, sondern eher aus Interesse, ob die Person das zufällig weiß bzw. sich auch dem "ls" Befehl herleiten kann)
Person 3:
- Mündlich: TLB erklären (was macht der, warum verwendet man den, was bewirkt der, wo sitzt der (nahe bei der CPU) ...)
- Schriftlich: Init, P + V von Semaphoren in Pseudocode implementieren und vor allem verstehen (vgl. Folien)
- Mündlich: Was ist Relocation und wieso ist das wichtig? (und im Zusammenhang auch etwas VM + Paging)
Person 4:
- Mündlich: Unterschiede zwischen Processes + Threads (alles Mögliche bzgl. Erzeugung, Switching, Ressourcen, Images, ...)
- Schriftlich: Banker's Algorithm (ziemlich genau so wie bei schriftl. Prüfungen aus 2014)
- Mündlich: Was ist Thrashing und was kann man dagegen tun?
Person 5:
- Mündlich: ULT vs. KLT (wirklich verstehen, nicht nur die Unterschiede auflisten)
- Schriftlich: Zwei Prozesse mit Round Robin schedulen (Eintritt und Länge der Prozesse war bekannt und die Zeitscheibenlänge).
- Leider gab es hier keine zweite mündliche Frage, da diese Person schon nach den ersten beiden Fragen negativ war.