TU Wien:Gesellschaftswissenschaftliche Grundlagen der Informatik VU (Steinhardt)/Prüfung 2020-12-04 (1.Test)
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Wegen Covid-19 fand die Prüfung als online als Tuwel-Test statt: Es gab 7 MC-Blöcke je einen Punkt und drei offenen Fragen je drei Punkte. Prüfungszeit war nur 30 min, was bei den meisten überhaupt nicht ausreichte. Bei den MC-Fragen wurden keine Teilpunkte und keine Minuspunkte vergeben, wenn man bei den offenen Frage 1:1 aus den Folien abschrieb, dann gabs auf die gesamte Frage 0 Punkte.
Die MC-Blöcke hatten teilweise falsch geschriebene Begriffe oder richtig geschriebene Begriffe aber mit falschen Erklärungen. Der Großteil war jedoch lösbar, wenn man die Folien kennt / offen hat. Bei manchen Fragen konnte man jedoch nur raten, da die Zeit nicht ausreichte um die kryptischeren Antworten zu entziffern.
Ein Teil der MC-Blöcke:[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
a. Das Filtern von Plattforminhalten zur Entfernung pornographischer Inhalte ist ein eingeschriebener Zweck. b. Das Erschweren der Accountlöschung zur Erhaltung von NutzerInnen-Daten ist ein eingeschriebener Zweck. c. Alle anderen angezeigten Aussagen sind falsch. d. Das nicht offen gelegte von Software unterstützte Abschalten des Abgabkontrollsystems von Diesel-PKWs im Normalbetrieb ist ein eingeschriebener Zweck.
a. Die Betrachtung einer Organisation als sozio-technisches Interaktions-Netzwerk zielt darauf ab, die Organisation möglichst gut formal zu beschreiben. b. Die Feststellung "ICTs haben oft politische Konsequenzen" bezieht sich auf Konsequenzen wie z.B. die Steuerung von Organisationen einerseits und die Wahlmanipulation bei der Verwendung von computergestützten Wahlmaschinen andererseits. c. Die Einführung von neuen digitalen Medien in Organisationen verändert das vorherrschende sozio-technische Gefüge. d. Alle anderen angezeigten Aussagen sind falsch.
a. Alle anderen angezeigten Aussagen sind falsch. b. Die gemeinsame Gestaltung von Technologien und sozialen Prozessen kann zu einer Produktivitätssteigerung beitragen. c. Das Produktivitäts-Paradoxon zweifelt an, dass es einen Zusammenhang zwischen der Nutzung von Computern und Arbeitsvereinfachung gibt. d. Die Nutzung von Technologien wie z.B. dem Computer führt zu einer automatischen Produktivitätssteigerung, da es Prozesse beschleunigt und langsame(menschlische) Tätigkeiten ersetzt.
a. Technische Systeme werden von außen gemacht, sind somit autopoietisch und in sich abgeschlossen b. Die technik-fokussierte Perspektive ist de-kontextualisiert und blendet soziale Aspekte aus. Daher wird auch nur ein rein funktionales Abbild geschaffen. c. Alle anderen angezeigten Aussagen sind falsch. d. Untersuchungen zum Produktivitäts-Paradoxon zeigten, dass Produktivität durch vermehrte Investitionen in Computer- und Telekom-Technologien nur dann steigt, wenn ICTs und Organisationspraktiken gemeinsam gestaltet werden.
a. Die praktische Orientierung von Social Informatics betrifft die Entwicklung und Umsetzung von Computersystemen, die dem Nutzer eine maximale Bandbreite an Funktionalität bieten. b. Organizational Choice bezeichnet die Auswahl an technischen Systemen, die eine Organisation einsetzen möchte. c. Technik ist keine autonome Ursache gesellschaftlich-sozialer Veränderungen. d. Alle anderen angezeigten Aussagen sind falsch.
a. Die empirischen Social-Informatics-Forschungen wiesen nach, dass gute Technologie eine hinreichende Bldingung ist, um ökonomische Vorteile hervorzubringen. b. Technikaneignung in sozio-technischen Interaktionsnetzwerken kann nicht deterministisch gesteuert werden. c. Alle anderen angezeigten Aussagen sind falsch. d. Die Konsequenzen von Technik für die Gesellschaft sind von der jeweiligen Nutzung abhängig, well de Gestaltung einer Technik ihre Nutzung festlegt.
a. ICTs sind wertfreie Werkzeuge. Das hat den Vorteil, dass durch ihren Einsatz niemand benachteiligt oder bevorzugt wird. b. Das Konzept der »Politik der Dinge« ist keine technik- determinisische Sichtweise, da in diesem Konzept Technik als autonome Ursache begriffen wird, die zu Konsequenzen im Handeln der Menschen führt. c. Alle anderen angezeigten Aussagen sind falsch. d. Der Technikdeterminismus entkoppelte die Gestaltung der technischen Artefakte von den sozialen Gegebenheiten und führte dadurch unmittelbar zu einer Steigerung der Produktivität bei der Entwicklung von ICTs.
a. Die kritische Orientierung betrachtet ICTs aus verschiedenen Perspektiven und hinterfragt die Ziele und Werte derer, die an der Erstellung der ICT beteiligt sind. b. Alle anderen angezeigten Aussagen sind falsch. c. Bezüglich Social Informatics lassen sich die normalisierte, die analytische, die praktische und die kritische Orientierung unterscheiden. d. Eine zentrale Erkenntnis der Social Informatics ist, dass ICTs in unterschiedlichen Kontexten zwar unterschiedlich interpretiert, aber gleich genutzt werden.
Ein Teil der offenen Fragen:[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
"Fiktives Beispiel: In einer Stadt leben Katzen und Hunde. Die Katzen sind in der Lage ihre Wünsche und Perspektiven durchzusetzen, wollen aber nicht aktiv Hunde dabei diskriminieren. Um zum berühmten Vergnügungspark 'Krater' zu kommen, haben sie einen sehr, sehr schmalen Steg gebaut, den man überqueren muss. Dieser Steg ist für alle zugänglich. Katzen, die einen ausgesprochenen guten Gleichgewichtssinn haben, können diesen Steg ohne Probleme überqueren, während Hund hierbei große Probleme haben. Analysieren Sie die unterschiedlichen Akteure, die hier involviert sind und gehen Sie dabei auf Bevorzugung und Benachteiligung ein, die durch den Steg entstehen. Beziehen Sie sich in ihrer Argumentation auf Begrifflichkeiten, die sich in der Lehrverantaltung GWG kennengelernt haben."
"Die österreichische Regierung hat beschlossen, dass jedes Schulkind (<10 Jahre) ein Tablet erhalten soll, um damit im Falle einer weitern Schulschließung flächendeckendes Home Learning zu ermöglichen. Analysieren Sie (und ggf. recherchieren Sie) aus sozio-technischer Perspektive, die Sinnhaftigkeit dieses Vorhabens und begründen Sie ihre Antwort. Gehen Sie auf (stillschweigende) Annahmen ein und welche Konsequenzen aus diesen entstehen können."
"Auf der fiktiven Plattform 'Allowed to say anything' dürfen Nutzer:innen ohne Einschränkung ihre Meinung kundtun. Das oberste Motto der Plattform ist, einen neutralen Boden für die Meinungen ihre Nutzer:innen zu bieten, daher wird die Plattform auch nicht moderiert und COntent nicht gelöscht. Die Plattformbetreiber:innen sehen ihre Verantwortung alleinig in der Bereitstellung der Hardware. Analysieren Sie dieses Beispiel und gehen Sie auf Probleme, Verantwortlichkeiten der Akteure und die Frage, was Meinungsfreiheit ist, ein."
"Sie sind Mitarbeiter:in bei der Firma MacKing, dem Burger-Laden der Zukunft! Ihre Firma ist dafür bekannt die neusten Technologien zur Optimierung von Arbeitsprozessen einzusetzen. Die neueste technologische Errungenschaft, ein Prototyp der Smarte Kontaktlinse iLens, wurde vom CEO von MacKing — ohne Rücksprache mit den Filialleiter:innen, Teamleiter:innen oder Mitarbeiter:innen — von einer externen Firma zugekauft. Ab nächster Woche ist die Smarte Kontaktlinse für alle Mitarbeiter:innen verpflichtend bei der Arbeit zu tragen. Die iLens ersetzt langwierige Kommunikation zwischen den Mitarbeiter:innen, sowie Kund:innen: Über die Linse werden automatisch und mit step-by-step Anweisung die bestellten Gerichte direkt in Ihrem Blickfeld angezeigt. Somit passieren keine doppelten Bestellungen mehr und Missverständnisse zwischen den Mitarbeiter:innen gehören der Vergangenheit an. Kommunikation wird vollkommen überflüssig und Arbeitsabläufe schneller. Wie schätzen sie den praktischen Erfolg des Einsatzes dieser Technologie im Service und im Bestellwesen von MacKing ein? Erläutern und begründen Sie Ihre Aussagen. Beziehen Sie sich in Ihrer Argumentation auf Begrifflichkeiten, die Sie in der Lehrveranstaltung GWG kennengelernt haben."