TU Wien:Socially Embedded Computing VU (Ganhör)/Stoffzusammenfassung SS14-Arbeit-Organisation-CSCW
Sozial eingebettete Systeme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Dienen zur Interaktion im sozialen Umfeld (Inhalte werden mit Anderen ausgetauscht)
- Sind eingebettet, ohne aufzufallen (Sensoren, Messgeräte, ...)
- Technologien die mit weiteren Technologien integrieren (embedded)
z.B: Spiele: Visualisierung der Mitspieler
Arbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
“Arbeit ist der tatsächliche oder potentielle Einsatz von Energie und Fähigkeiten zur Durchführung von Absichten oder Aufgaben. Absichten und Aufgaben können selbst- oder fremdbestimmt, erwerbsbezogen, unentgeltlich, bildungs- oder freizeitorientiert sein.” (Hellbardt, 1996)
Arbeit ist:
- mit einer Absicht/Aufgabe dahinter
- selbst-/fremdbestimmt
- professionell oder freizeitorientiert
(... Definitionssache)
Arbeitswissenschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ziel: eine Analyse der Arbeit (Bedingungen, Strukturen, Prozesse) zur Verbesserung der Arbeitssituation (Effizienz-/Motivationssteigerung).
- subjektbezogen:
Mensch als Verrichter der Arbeit, Humanisierte Arbeitsgestaltung- schädigungslos, ausführbar, erträglich, beeinträchtigungsfrei
- Persönlichkeit soll sich entwickeln und entfalten
- objektbezogen:
Produkt des Tätigseins als Arbeitsergebnis ("das Werk")- Rationalisierung, Wirtschaftlichkeit (Aufwand vs. Ertrag)
- effiziente/effektive Produktherstellung/Dienstleistung
Arbeitssystem (statisch)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Dieselbe Eingabe mit derselben Ausgabe kann auch auf mehrere Arten geschehen, abhängig von den Rahmenbedingungen.
Eingabe -> Ausgabe (Wechselwirkungen mit Umwelteinflüssen, Arbeitsauftrag/Zielvorgabe)
Arbeitsprozess (dynamisch)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Was passiert, wenn sich während der Arbeit etwas ändert ...?
dynamischer/adaptiver Workflow (Beachtung von Verzögerungen, Engpässen, ...) -> ermöglicht die Steuerung der Arbeit
- ablauforientierte Betrachtung
- zeitliche oder logische Verknüpfung von Abläufen
- Zustände und Ereignisse grafisch als Netz darstellbar
- Methoden: zustands-/ereignisorientiert, Petri-Netz-basiert, K3-Methode
Kooperative Arbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kooperation (lat. "cooperatio": Zusammenarbeit, Mitwirkung) als das Zusammenwirken von Handlungen zweier/mehrerer Lebewesen/Personen/Systeme. Geplante, teilw. technisch vermittelte Zusammenarbeit mehrerer Personen mit dem Ziel, ein gemeinsames Produkt zu erstellen/eine gemeinsame Dienstleistung zu erbringen.
Bsp.: Orchester - Komplexität erfordert mehrere Teilnehmer, für ein gemeinsames Ziel. Zusammenarbeit ist notwendig.
Computer Supported Cooperative Work (CSCW)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
"erreichen von gemeinsamen Zielen - mit Computern"
Koordination der Arbeit, Anforderungen an die Technologien, Auswirkungen auf Menschen/Organisationsstrukturen
Ziel: Verbesserung der Zusammenarbeit; effiziente, flexible, humane/soziale Gestaltung der kooperativen Arbeit. Usability: soll für die Menschen funktionieren. (Bsp.: Unterbrechungsfunktion für Kopierer)
Interdisziplinäres Forschungsgebiet aus: Soziologie, Psychologie, Arbeits-/ Organisationswissenschaften, Anthropologie, Ethnographie, Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftswissenschaften
Fragestellungen:
- Charakteristika der Computerarbeit?
- Warum kooperieren Leute? Einsatz von IKT zur Unterstützung des Kooperationsinhaltes
- Koordinationsanforderungen durch IT vereinfachen/beschleunigen/flexibler/kompakter organisieren?
- Auswirkungen auf Architekturen/darunterliegende Systeme/Services?
Theorien zum Gruppenverhalten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Strukturelle Merkmale: Gruppengröße, Gruppenstruktur (Status, Rolle, Macht, Hierarchie), Zusammensetzung (Ähnlichkeit der Mitglieder), räumliche Positionierung (z.B. Tischende), Kommunikationsstruktur (laufende Interaktionen).
- Zufriedenheit in dezentralen Gruppen größer
- zentrale Personen zufriedener als periphere
- Kommunikationsnetzwerktopologie <--> Art der Aufgabenerledigung
- zentralisierte Netze erledigen einfachere Aufgaben schneller, umgekehrt
- bei komplexen Aufgaben
- Einfluss des Einzelnen
- Wahnehmung des Handelns anderer Mitglieder
- Wahrnehmung des eigenen Verhaltens durch andere
- Theorien der Wahrnehmung/Zuschreibung individuellen/kollektiven Handelns
- Reziprozität der Beziehung
- kognitive Balancierung
- Verzerrung kartegorialer Personenwahrnehmung
- Attributionstheorien
Gruppenaktivitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- formelle Gruppe (nach Organisationsplan)
- informelle Gruppe (sich ergebende sozial wirksame Gruppe)
- zentralisierte Gruppe (zentrale Entscheidungsgewalt)
- dezentralisierte Gruppe (gemeinsame Entscheidungen, dezentrale Kommunikation)
formell vs. informell: unterschiedliche Arbeitsweise. Entscheidung was akzeptiert/aufgegeben wird. Honorierung basierend auf Leistung, Vergleich direkt mit Kollegen
Kennzeichen von Gruppen: ("etwas gemeinsames"; zeitlich, örtlich, inhaltlich, ...) gemeinsames Handeln ist möglich, durch Mitglieder/Außenstehende als Gruppe identifizierbar - gegenseitige Orientierung nach innen/außen. Verhältnis der Kooperation untereinander, gemeinsame äußere/innere Bedingungen, Bildung von Rollen/Statusunterschieden, gemeinsames Verhalten nach außen
Rollen in Gruppen
- driver (Betreiber)
- originator (Innovator)
- coordinator (Koordinator)
- monitor (Überwacher)
- supporter (Unterstützer)
- implementor (Umsetzer)
- finisher (Beender)
- investigator (Erforscher)
Gruppenzusammenstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
"process of motivating and enabling the team to achieve the goal"
Zieldefinition, Aufbau von Besitz/Zugehörigkeit. Identifikation von Problemen, entfernen/bewältigen oder Schadensbegrenzung.
Prinzipien
- Job matching - Aufgabenzuteilung (Fachwissen/Interesse), technisches Wissen - technische Anforderungen
- Team balance - Wissen/Fähigkeiten/Persönlichkeitsstruktur
- Top talent - kleines Team guter Fachleute
- Knowledge profile - Wissensprofil für Zuordnung der Aufgaben
Meetings: Anwesende definieren die Gruppe, Abgrenzung nach Außen, Team
existiert und arbeitet als Gruppe, kollektives Ziel (Arbeit von Einzelnen,
Platz und Status innerhalb des Teams), "Arena" Funktion.
Frequenz bestimmt den Grad der Gruppenarbeit, einheitliche Zielsetzung,
gemeinsame Aufgabe.
Koordinations-/Informationsfunktion,
Rollen: Moderation, Protokollführung, Devils Advocate (Kritiker)
Meinungsbildungsprozess in Gruppen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
z.B.: Minderheiten vs. Mehrheiten
Anhand von Daten, Diskussionsprozess, ...
Theorien
- Konformitätsforschung
- Theorie der informellen Kommunikation
- Austauschtheorie
- Social Impact Theorie
- Theorie der starken Minderheiten
Kommunikationsphasen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Identifizierung des Adressaten und Kontaktaufnahme
- Aufemerksamkeit gewinnen
- sich kennenlernen
- sich mitteilen
- Überprüfung des Verständnisses
- Beendigung des Kontaktes
Andere Ansätze
- Sprechakttheorie
- sprachliche Äußerungen, nicht nur für Sachverhalte/Behauptungen, sondern gleichzeitig selbst Handlungen
- Argumentationstheorie
- Form/Gebrauch von Argumenten
- Tätigkeitstheorie
- gesellschaftliches Verhältnis von Mensch zu Umwelt, gekennzeichnet durch kulturelle Werkzeuge/Zeichen
- Behaviour-Setting-Theorie
- Behaviour-Setting = Umgebung und auftretende Standardverhaltensformen
Koordination[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kooperation muss koordiniert werden, Interdisziplinäre Studie der Koordination
“Coordination is managing dependencies between activities. ... if there is no interdependence, there is nothing to coordinate”
Fragen
- Vorbedingungen von Akteuren/technischen Systemen, für die Tätigkeit anderer Akteure
- logische Abhängigkeiten
- Was folgt auf die Ausführung einer Aufgabe - wozu?
- beteiligte Akteure (Rolle), hierarchisches Verhältnis (Weisungsbefugnis, Vertretungsmöglichkeit, Berichtswesen)?
- gemeinsam genutzte Ressourcen / Zugriffsregelung?
- Verteilung verschiedener Aktivitäten über Orte?
- ...
Abhängigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- gemeinsame Ressourcen (shared resources)
- Produzent/Konsument-Verhältnis (producer/consumer relationship)
- Gleichzeitigkeitseinschränkung (simultaneity constraints)
- Teil-/Aktivität-Abhängigkeit (task/subtask dependency)
Dimensionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- verbal
- basierend auf Artefakten
- persistent
- dediziert vs. nicht exklusiv
- automatisch
- direkt vs. indirekt
- dynamisch vs. statisch
- gekoppelt
... Evolution der Dimension über Zeit
Koordinationsmechanismen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mechanismen zur Gruppenkoordination durch Nutzung von Artefakten
Protokoll: Beschreibung von Konventionen und Prozeduren, Unterstützung durch Artefakte mit Standardformat, Reduzierung der Artikulation verteilter Arbeit
Konstrukte von kooperierenden Akteuren: Landkarten (maps), Scripte (scripts), Spuren (tracks), Vorlagen (templates)
Artikulation von verteilter Arbeit: Tabellen, Zeitpläne, Kataloge, Klassifikationsschemen (für Ablagesysteme), ... zur Reduzierung der Komplexität von Artikulationsarbeit. Gemeinsamer Arbeitsprozess (System und Menschen) muss regelmäßig überwacht werden.
Artefakte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Dauerhafte symbolische Konstrukte - materiell/immateriell, haptisch/virtuell. Akteuere produzieren, lesen, annotieren, ändern, überprüfen, evaluieren, kommunizieren und löschen Artefakte in der Arbeitsumgebung. Helfen bei der Koordination und klären Unklarheiten und Missverständnisse. Normalerweise statisch, manchmal dynamisch - Zustandsänderung je nach Protokoll. Bsp.: Dokumente, Werkzeuge, Prozeduren, Maschinen, Methoden, Regeln, Organisationsformen
Rollen
- persönliches Arbeitsdokument
- Erinnerung zur Ausführung bestimmter Tätigkeiten
- geteilt mit anderern/vor anderen geschützt
- Generierung/Übermittlung von Bedeutung
- Vermittlung zwischen Menschen
Typen: vermittelnd, repräsentierend, gemeinsam, Token, materiell, koordinierend/mehrschichtig koordinierend
Groupware[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Praktische Umsetzung der CSCW Erkenntnisse zur Unterstützung der Teamarbeit
z.B: Netzwerkdateisysteme, multiuser-Applikationen (DBs, Versionskontrolle), E-Mail (nur Teil einer Groupware), ...
Klassifikation
- Raum-Zeit Taxonomie
- Unterscheidung nach Räumlicher/Zeitlicher Verteilung von Gruppenmitgliedern
- Personen-Artefakt-Framework
- Verfolgung des Informationsflusses im System bei gemeinsamer Verwendung eines Werkzeuges/Systems zur Interaktion
- 3K-Modell
- Unterstützung der Koordination/Kommunikation/Kooperation
- Anwendungsklassen
- Nachrichtensysteme
- asynchroner Nachrichtenaustausch, Erweiterung durch Regeln (empfängerspezifisch) und Scripte (senderspezifisch)
- direkte Kommunikationssysteme: Sender bestimmt Empfänger
- indirekte Kommunkationssysteme: Sender speichert Nachricht, macht sie durch potentielle Empfänger auffindbar
- Gruppeneditoren
- gemeinsames Editieren eines Dokumentes/gemeinsames Programmieren, mehrbenutzerfähig
- elektronische Besprechungszimmer
- ausgestattete Räume, Ideenfindung/Entscheidungsunterstützung
- Telebesprechungen
- vereinbarte Treffen, Sachverhalt mündlich erörtert, synchrone Kommunikation
- Telegespräche
- nicht vereinbart, spontan oder zufällig
- intelligente Agenten
- Softwareanwendungen in der Rolle aktiver Teilnehmer, Spezifische Rolle
- Computer-Konferenzen
- von reinen Video-Konferenzen bis zu Desktop-Video-Konferenzen
- asynchrone Konferenz: E-Mails - vom System strukturiert, sortiert, verwaltet
- gemeinsame Informationsräume
- Verwaltung von Gruppendokumenten, persitente Speicherung von Daten, adäquate Zugriffsmechanismen (meist asynchroner Zugriff)
- Aufhebung räumlicher/zeitlicher Distanz von Gruppenmitgliedern, kleine-mittelgroße Arbeitsgruppen
- wenig Vorgaben zu Prozessabläufen, Selbstorganisation/soziale Kontrolle innerhalb der Gruppe (Normen und Konventionen)
- Inhalte: Arbeitsmittel (Dokumente, Werkzeuge), Ordnungsmittel (Mappe, Ordner, Schublade ... Strukturierung), Metainformation (Annotation, Historie, Koordination/Kommunikation des Zustandes, gemeinsamer Arbeitskontext - Awareness)
- Funktionen: Mitglieder/Rechteverwaltung, Erhebung/Darstellung von Metainformationen (Annotationen, Filter, Dienste), Koordination nebenläufiger Zugriffe
- Koordinationssysteme
- Vermeidung/Behebung von Abstimmungsproblemen
- formularbasiert: modellieren den Datenfluss. z.B.: zirkulierendes Dokument, Ziele als Ablaufplan
- ablauforientiert: modellieren Funktionen und Abläufe, Ablaufbeschreibung/-plan aus mehreren Schritten
- Nachrichtensysteme
Awareness[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Informiertheit über Menschen, Handlungen, gemeinsame Artefakte. Verstehen der Handlungen von anderen zum Verständnis des Kontextes eigener Aktionen. Teilen von Arbeitsplätzen hilft gemeinsamer Beschreibung von Kontexten/Umgebung/Rahmenbedingungen.
Kontext Dimensionen
- geographisch (Orte im Haus, Büros, ...)
- organisatiorisch (Abteilung, Projekte, Clubs, ...)
- personell/sozial (Familie, Freunde, ...)
- technologisch (Verwendung bestimmter Technologien)
- Handlungs-/Aktivitätsbezogen (ähnliche Aktivitäten mit ähnlichen Werkzeugen)
Anforderungen
- Informationen der aktuellen Situation angemessen (personalisiert)
- nicht nur reine Information, auch Kontext/Quelle für Verständnis wichtig
- Awareness-Kontext unter Usern geteilt, Austausch von Profilen
Elemente
- Präsenz (Teilnehmer)
- Ort (Stellen an denen gearbeitet wird)
- Aktivitätsniveau (Intensität der Bearbeitung)
- Aktionen (aktuelle Handlungen)
- Absichten (künftige Handlungen/Aufenthaltsorte)
- Veränderungen
- Objekte (modifizierte Artefakte)
- Reichweite (Sichtbarkeitsbereiche anderer Benutzer)
- Möglichkeiten (potentielle Aktionen)
Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- informelle Awareness
- Präsenz, Aktionen, Absichten von Benutzern, Erreichbarkeit anderer Personen
- soziale Awareness
- Interessen, Aufmerksamkeit, emotionaler Zustand (Augenkontakt, Gesichtsausdruck, Körpersprache)
- Gruppenstruktur
- Rollen, Verantwortlichkeiten, Status, Positionen. aktuelle/vergangene Aktivitäten
- Information über Anwesenheit und Verhalten anderer Gruppenmitglieder ist Grundvorraussetzung für gemeinsames/koordiniertes Handeln
- Arbeitsbereich
- Interaktion von Benutzern mit dem gemeinsamen Arbeitsbereich/enthaltene Artefakte
- Zusammenhängende Aktivitäten
Modelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- räumlich
- Awareness zwischen Objekten, von "Aura" umgeben, mit Fokus, bestimmt durch Überlappung von Auren/Foci
- modellierung synchroner Awareness räumlich/strukturbasierter Systeme
- ereignisbasiert
- früher: protokollierende Infrastruktur, Datenrepäsentation auf Anfrage
- jetzt: ereignisbasierte Modelle, Situationen als Verbindungen zwischen Objekten
- Benutzer spezifizieren interessante Ereignisse/Artefakte, Zeitpunkt/Granularität der Awarenessinformation
- kontextbezogen (Existenz/Ereignis)
- Entstehungskontext, Präsentationskontext
- Atmosphäre-Modell: Sphären zur Beschreibung von Aktionen innerhalb eines Kontext
- semantisch bedeutungsvolle Informationen, allerdings viel Aufwand für Benutzer
CSCW Konzepte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Artikulationsarbeit (articulation work)
- Was - alles, ganze Arbeit, Reihenfolge von Arbeitsschritten, Ausführung, Material, Ergebnisse, abgelieferte Arbeit
- Warum - eigene Wünsche/Meinungen, Urteile, Entscheidungen vertreten, präsentieren
- Wie - face-to-face, schriftlich, Darstellung der Ergebnisse
- Wann - beim Treffen von Entscheidungen, zur Präsentation/Legitimation der Arbeit
- z.B.: Software-Testing
- Situierte Aktion (situated action)
- Was - erwartete/unerwartete Situationen/Kontexte zur Ausführung von Aktionen, Rolle der Pläne, Unterschied zur Artikulationsarbeit
- Warum - Bewältigung unerwarteter Gegebenheiten, Anpassung der Arbeitsschritte den Umständen entsprechend
- Wie - Handlungen/Handlungsänderungen durch Individuen/Gruppen in spezifischen Situationen
- Wann - nicht-routinierten Tätigkeiten, komplexe Aufgabenstellungen, Unsicherheit/Unklarheit
- z.B.: digitale Radiologie
- Gegenseitiger Einfluss (mutual influence)
- Was - Änderung der Position eines Gruppenmitglieds, sozialer Kontext von Aktionen/Plänen/Repräsentationen, Beeinflussung, formale/informale Konversationen und Diskussionen
- Warum - Meinungen anderer kann Erkenntnisgewinn sein, Beeinflussung des Standpunktes einer Person
- Wie - Änderung der Meinung/Position/Sichtweise nach Diskussion, iterativer Vorgang
- Wann - formale/informale Sitzungen
- z.B.: Meetings
- Gemeinsamer Informationsbereich (shared information space)
- Was - impliziter/expliziter Informationsaustausch
- Warum - einfacher Zugriff auf Erfahrungen anderer, Verbreitung neuer Ideen
- Wie - geeignete Zugriffsmechanismen, Verwaltung persistenter Gruppeninformationen, partizipative Re-Konstruktion/Indizierung, Unterbrechung von Kommunikationsakten, Senden/Empfangen unerwarteter Nachrichten
- Wann - durchgehend während Gruppenarbeit, als Kommunikationsinfrastruktur
- z.B.: Software Development
- Gemeinsames Material (shared material)
- Was - weniger-/explizite Kommunikation, Lerneffekt durch Zusammenarbeit, kein fixes Kooperationsmuster, teilen von Raum und Welt
- Warum - Verständnis zwischen Mitgliedern, Kennenlernen, gemeinsames Arbeiten
- Wie - partizipative Generierung/Veränderung gemeinsamer Objekte, Dialoge zwischen Beteiligten
- Wann - am Anfang der Kooperation, immer wieder (bei neuen Vorkommnissen)
- z.B.: Shared Models
- Sprache mit 2 Ebenen (double level language)
- Was - Un-/Klarheiten auf formaler/kultureller Ebene der Sprache, formale Ebene als Referenzpunkt, kulturelle Ebene für Absichten und Interpretationen, Zusammenhang
- Warum - Ermöglichung von Un-/Klarheiten
- Wie - Zusammenfügen beider Ebenen in gemeinsamen Informationsbereich, Dialoge, Konversationen
- Wann - durchgehend während Gruppenarbeit
- z.B.: IP Core Design
- Gleichheit (equality)
- Was - wer macht die Arbeit, wer profitiert von der Arbeit, faire Verteilung
- Warum - Vermeidung von Ungleichgewicht
- Wie - Gruppe/Organisation besser verstehen, Gleichheit der Personen berücksichtigen
- Wann - beim Festlegen der Infrastruktur, durchgehend während der Gruppenarbeit
Präsentationsdokumente - PPT?
Anforderungen
- Effizienz
- Flexibilität
- Transparenz
- Offenheit/Integration
- humane/soziale Gestaltung