TU Wien:Socially Embedded Computing VU (Ganhör)/Stoffzusammenfassung SS14-Interaktion im Alltag
Verhalten - Handeln - Kommunikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Verhalten
- jede Regung eines Organismus/Lebewesen
- Kommunikation (allg.)
- im Rahmen des Verhaltens von Lebewesen - Übermittlung von Reizen (Tiere)/Symbole (Menschen)
- Soziales Handeln
- intentional, sinnhaft, aufeinander bezogen, ablauforientiert
- "sozial" - im Bezug auf andere Menschen
- Kommunikation (eng)
- zwischenmenschlicher Bereich/Kommunikation
- -> zwischenmenschliche Kommunikation ist immer soziales Handeln
zwischenmenschliche Kommunikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Übertragung von Botschaften, Artikulation von Bedeutung, Verständigung
- Bezugnahme auf andere Menschen
- intentional/sinnhaft
- symbolvermittelt (interpretierbare Zeichen)
- "verstehbar"
- interessensgeleitet
- medienvermittelt (Medientheorie)
Kommunikation vs. soziale Interaktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
oft ident verwendet, jedoch unterschiedlich
Kommunikation - "Sender" übermittelt via Kommunikationsform Botschaft an "Empfänger"
- Informationsvermittlung (Zeichen/Symbole)
- Mitteilungscharakter
- uni-/bidirektional
Soziale Interaktion - aufeinander bezogenes Verhalten von Individuen, wechselseitige sinnliche Berührtheit. Immer sinnhaftes Handeln, orientiert sich am Verstehen des Handelns des Interaktionspartners. Handeln des einen ist vermittelt durch die Wahrnehmung (Verstehen des Handelns) des anderen.
Rückmeldung ==========<========== / aktives Handeln \ / \ A B \ / \ Rückmeldung / ==========>========== aktives Handeln
- aufeinander bezogen - Wechselseitigkeit
- alle Sinne einschließend - nicht auf Verbal/sprachlich beschränkt
- sinnhaftes Handeln - Sinn: prinzipiell erschließbar
"Das Tun des einen ist das Tun des anderen."
Kommunikation nach Shannon-Weaver[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Signal Ankommendes Signal +----------------------------------+ | | +----------------------------+ | | v +-+ v | | | Informations -> Sender | ----> | |------->| Empfänger -> Adressat | | - quelle (Übermittler) | +-+ | (Übermittler) | | | ^ | | +----------------------------------+ | +----------------------------+ Mitteilung | Mitteilung Störung ("Geräusch") | Störquelle (Geräuschquelle)
- "mathematische" Kommunikationstheorie
- qantitativ - Signalübermittlung
- behaviouristische Einschränkung (Input-Output, Inhalt irrelevant)
- scheinbar eindimensional/unidirektional
vernachlässigt
- Wechselseitikeit
- Motive/Affekte/Absichten
- spezifische Situation
- Rahmenbedingungen/Normen (institutionell, organisatorisch, gesellschaftlich)
- Codierungs-/Decodierungsprozesse
soziale Interaktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Umfeld +-------------------------------+ | | | ==========>========== | | / aktives Handeln \ | | / \ | | A B | | ^\ /^ | | | \ Rückmeldung / | | | | ==========<========== | | | | | | +--|-------------------------|--+ | | /-----------------------------\ Lebensgeschichte Erfahrungen, Identität
- > Mitteilungsabsicht
- > Codierung in Symbole
- > Versenden der Symbole (z.B. Sprechen)
- Nachricht im Informationskanal
- < Wahrnehmung der Symbole
- < Entschlüsselung der Symbole
- < Interpretation der Mitteilung
- < Handlung (Antwort), Bezugnahme auf Absender
-> Interaktionsspirale
Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Handlung gegenüber von Dingen auf Grundlage der Bedeutung die die Dinge für sie haben. Keine Wesenheit der Dinge (Sessel - "Sesseligkeit"?)
-> kontextabhängig, kulturbedingt
- Lebensgeschichtliche Erfahrung
- Decodierung != Encodierung
Arbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Zweckmäßigkeit/Intentionalität
- tätige Wechselwirkung von Mensch/äußerer Welt
Im Gegensatz zur Interaktion nicht primär auf andere Menschen bezogen, sondern auf dingliche Aspekte der Umwelt. Eine Veränderung der äußeren Welt bewirkt die Aneignung davon.
enge Sichtweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
wechselseitige Anpassung Mensch/Arbeit -> Ziel: Doppelter Nutzeffekt (Menschen leisten mehr, Menschen fühlen sich wohler, werden weniger geschädigt).
Taylorismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Systematische Organisation/Gestaltung der Arbeit (Ende 19. Jhdt.) "Arbeiter gehorchen Ähnlichen Gesetzen wie die Teile einer Maschine"
- Steigerung von Leistung-Lohn
- Effizienzsteigerung (Produktivitätssteigerung)
Prinzipien
- Trennung von Hand-/Kopfarbeit
- Zergliederung der Arbeitsabläufe - Arbeiter nur für einen Teilschritt zuständig
- Durchführungsanweisung/Zeitmessung
- Prämienlohnsystem (Akkordarbeit, Pensum, Belohnung)
Folgen
- kein Blick für das gesamte Produkt
- Arbeiter als Ausführungsorgane, kein Handlungs-/Entscheidungsspielraum
- Arbeiter keine "Problemlöser"
-> Dequalifikation: Verlust erworbener Kompetenzen, Beschäftigung unter Ausbildungs-/Qualifikationsniveau (Unzufriedenheit, Frustration)
Individualwissenschaftliche Stufe: Ergänzung des Taylorismus. Ziel: Optimierung wechselseitiger Anpassung Individuum/Arbeit
Gruppenwissenschaftliche Stufe: zwischenmenschliche Beziehungen im Betrieb ("Human Relations"). Ziel: Gruppe/Betriebsklima nutzbar machen für Produktivität.
Arbeitswissenschaftliche Stufe: Betrieb als soziotechnisches Netzwerk, Selbstverwirklichungsbedürfnis wird anerkannt, neue Form der Arbeitsgestaltung: Arbeitstätigkeit im Lebenszusammenhang der Menschen, Zusammenhang Arbeit/Persönlichkeit
weite Sichtweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
sachbezogene/produktive Tätigkeit, typisch menschliche Aktivität (Unterscheidung zu Tieren - Waben, Nüsse sammeln)
- Produktion
- Symboloperation, Antizipation des Arbeitsablaufs/Folgen
- Planung
- Absichtsvolle/bewusste Realisierung
- Existenzsicherung
- verändert die (materielle) Umwelt
- Selbstbewusstsein über doppelte Rückmeldung
- Selbstwert/-gefühl - Doppelte Rückmeldung
Entwicklung von Selbstwert und Selbstgefühl durch:
- sinnliche Wahrnehmung des hergestellten Produktes
- Rückmeldung von anderen/Nutzern des Produktes
Zusammenhang mit anderen Menschen:
- über das Ergebnis bzw. das Produkt, dass gesellschaftlich nützlich ist und von anderen verwendet/geschätzt wird.
- über gemeinsame Tätigkeit im Arbeitsprozess selbst -> Kooperation
Funktionen von Arbeit für das Individuum:
- Soziales Kontaktfeld - Kommunikation
- Kompetenzerfahrung
- Gebraucht-werden, Nützlich-sein für Gemeinschaft
- Sozialer Orientierungsrahmen (Selbsteinschätzung)
- Realitätserfahrung
- Selbstbewusstseins-/Identitätsausbildung
- Arbeitsgestaltung
- Dispositions-/Interaktionschancen, Einbringung erworbener Qualifikationen
- Interaktions-/Handlungsspielraum (Tätigkeit, Entscheidungen)
Verbesserung der Arbeitssituation
- Job rotation
- Job enlargement
- Job enrichment
- Teilautonome Arbeitsgruppen
Technisierte Kommunikation (Sozio-technische Interaktionsnetzwerke)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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