TU Wien:Theoretische Informatik und Logik VU (Fermüller)/Zusammenfassung Logik
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Für die Zusammenfassung vom vorigen Teil, siehe hier.
Wir beschäftigen uns mit klassischer Prädikatenlogik erster Stufe.
- Stufe 0: Aussagenlogik (AL), keine Quantifikation
- Stufe 1: Quantifikation über Elemente des Gegenstandbereichs (Domäne)
- Stufe 2: Quantifikation auch über Prädikate (Relation) und Funktionen
Im Folgenden sprechen wir einfach von Prädikatenlogik (PL).
Zwei wichtige syntaktische Konzepte sind:
- Kalkül
- Ein Regelsystem mit dem sich Formeln aus anderen Formeln durch systematische Regelanwendungen herleiten lassen.
- Theorie
- Eine Menge von Formeln. Theorien sind oft durch eine Menge von Formeln (Axiome) definiert.
Syntax der Prädikatenlogik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Logische Symbole
- (aussagenlogische) Konnektive (Junktoren, Operatoren)
- 1-stellig: , 2-stellig:
- aussagenlogische Konstanten (Wahrheitskonstanten)
- (falsum), (verum)
- Quantoren (All-Quantor , Existenz-Quantor )
- Gleicheit (Identität):
- Außerlogisches Alphabet (Signatur)
- Prädikatensymbole (PS),
P, Q, R
- Konstantensymbole (KS),
a, b, c, d, e
- Funktionssymbole (FS),
f, g, h
- Prädikatensymbole (PS),
- Hilfssymbole: Klammern '(' und ')'
- Individuenvariablensymbole (IVS, kurz Variable)
x, y, z, u, v, w
Von Syntax zu Semantik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Grammatik vs. induktive Definition
- Modellstrukturen
- D ... Domäne (nicht-leere Menge)
- P ... Prädikate über D
- K ... Konstanten in D
- F ... totale Funktionen über D
- Terme über Modellstrukturen
- Boolesche Ausdrücke über Modellstrukturen
Semantik, Formalisieren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Semantik der Prädikatenlogik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Eine prädikatenlogische Interpretation über der Signatur ist ein Tupel , wobei:
- D: Domäne: eine beliebige nicht-leere Menge
- eine Signaturinterpretation
- eine Variablenbelegung
.... Menge aller PL-Interpretationen über der Signatur
Eine Formel heißt:
- erfüllbar, wenn für ein
- wiederlegbar in , wenn für ein
- unerfüllbar in , wenn für alle
- (logisch bzw. allgemein) gültig in , wenn für alle
Formalisieren natürlichsprachlicher Information mit PL[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ausdrücken formaler Information in PL[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Schlüsse, Konsequenz, Theorien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Tableau-Kalkül[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- sem. Folgerung
- syn. Ableitung
- Ein Tableau heißt geschlossen, wenn alle Äste geschlossen sind (also zu einem Widerspruch führen).
- und heißen -Formeln
- und heißen -Formeln
Eigenschaften der PL[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Hoare-Kalkül[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Sammlung von Regeln, die Korrektheitsaussagen in einfachere zerlegen bis nur noch prädikatenlogische Formeln bleiben, deren Gültigkeit zu zeigen ist.
- Korrektheitsaussage
- {Vorbedingung} Programm {Nachbedingung}
- {F} α {G}
- partielle Korrektheit
- Falls die Eingabe zulässig ist und falls das Programm terminiert, dann ist das Ergebnis richtig.
- totale Korrektheit
- Falls die Eingabe zulässig ist, dann terminiert das Programm und das Ergebnis ist richtig.
oder ... Formel F, in der jedes freie B durch A ersetzt wurde
- Zuweisung (zw ↑)
v <- e {F} {F[e/v]} v <- e {F}
- Konditionale (if ↓)
{F} if e then ... else {F} if e then {F ∧ e} ... else {F ∧ ¬e}
- Konditionale (fi ↑)
if e then ... else ... fi {G} if e then ... {G} else ... {G} fi {G}
- partielle Korrektheit von Schleifen (wh)
- Inv: Schleifeninvariante: gilt vor, während und nach der Schleife
while e do ... done {Inv} while e do {Inv ∧ e} ... {Inv} done {Inv ∧ ¬e}
- totale Korrektheit von Schleifen (wht'')
- t: Terminationsfunktion oder Variante
while e do ... done {Inv} while e do {Inv ∧ e ∧ t = t0} ... {Inv ∧ 0 <= t < t0} done {Inv ∧ ¬e}