Uni Wien:Einführung in die Pragmatik VO (Gruber)/Übungsfragenkatalog (Pragmatik)

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Dieser Fragenkatalog soll dabei helfen, sich mit dem Stoff auseinanderzusetzen. Er ist kein Prüfungsordner, sondern vielmehr eine Sammlung von Fragen zum Üben. Wenn man alle diese Fragen beantworten kann, sollte man den Stoff beherrschen.

Bereits so vorgekommene Prüfungsfragen sind fett.

Für eine Ausarbeitung der Fragen siehe die Diskussionsseite.

ACHTUNG: Prüfungsfragen ab 17.10.2007 nicht inkludiert! Für diese siehe den PO!

Fragenkatalog[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1. Wie setzt sich die Sprecherbedeutung zusammen? Was ist Pragmatik und womit beschäftigt sie sich?

2. Welche Eigenschaften von Präsuppositionen kennen Sie? Geben Sie zu jeder Eigenschaft ein Beispiel

3. Was versteht man unter einem „Präsuppositionstrigger“? Geben Sie Beispiele für einige (nicht alle!) unterschiedliche Präsuppositionstrigger.

4. Was sind in der Sprechakttheorie "Geglücktsheitsbedingungen"? Welche nimmt Austin an und welche fügte Searle dazu? Erklären Sie die Fragen am Beispiel von "Auffordern" / "Versprechen". (*2)

5. Aus welchen Teilakten besteht ein Sprechakt bei Austin?

6. Welche Sprechaktklassen werden nach Searle unterschieden? Geben Sie je ein Beispiel.

7. Welche Sprachklassen werden nach Habermas unterschieden und welche Kriterien verwendet er? Nennen Sie jeweils ein Beispiel.

8. Was sind explizite Performative und was besagt die LFH nach Gazdar?

9. Was ist ein indirekter Sprechakt und welche Erklärungsansätze gibt es dafür in unterschiedlichen Theorien? (*2)

10. Anhand welcher Kriterien wird zwischen natürlicher und nicht natürlicher Bedeutung von Grice unterschieden? Nennen Sie zu jedem Kriterium ein natürliches und ein nicht-natürliches Beispiel

11. Wodurch charakterisiert sich die intentionale Bedeutungserklärung?

12. Auf welchen zwei Fundamenten basiert die Theorie der Implikaturen? Was sind die Vorraussetzungen für eine Implikatur? Was sind die Eigenschaften von Implikaturen? Welche Arten von Implikaturen kann man unterscheiden?

13. Erläutern Sie den Unterschied zwischen konventionellen und nichtkonventionellen / nichtkonversationellen und konversationellen / partikularisierten und generalisierten /skalaren und klausalen Implikaturen anhand von einigen Beispielen.

14. Worauf basiert in der Relevanztheorie die Sprecherbedeutung? Welche Arten von Kontext kann es beim Schlussfolgern geben?

15. Was besagt die Annahme des wechselseitigen Wissens? Geben Sie Beispiele.

16. Was bedeutet in der Relevanztheorie der folgende Begriff? Geben Sie ein Beispiel dazu.

  • a) informative/kommunikative Intention
  • b) manifest
  • c) kognitive Umgebung und wechselseitige kognitive Umgebung?
  • d) kontextuelle Implikation
  • e) kontextueller Effekt

17. Was versteht man unter ostensiven Akten? Was sind deren Ebenen? Welche Arten von ostensiver Kommunikation unterscheidet man? Wie kann kodierte Information verwendet werden und wie erfolgt die sprachliche Kommunikation?

18. Was besagt das Relevanzprinzip?

19. Wie hängen Semantik und Pragmatik zusammen?

20. Was bedeutet in der Relevanztheorie "Explikatur" / Implikatur ? Geben Sie ein Beispiel dazu.

21. Was etabliert der interpretative Gebrauch von Äußerungen? Was versteht man insbesondere unter Echo-Verwendung? Was ist die interpretative Ähnlichkeit?

22. Was sind die grundlegenden Annahmen der Höflichkeitstheorie? Welche Arten von intrinsischem FTA Potential von Sprechhandlungen gibt es?

23. Worauf basiert die Höflichkeitstheorie nach Brown und Levinson? Wie wird eine FTA ausgewählt?

24.

  • a: Stellen Sie den Unterschied zwischen positiven und negativen Höflichkeitsstrategien dar. (*2)
  • b: Welche Probleme kann es Ihrer Meinung nach bei der Anwendung der Höflichkeitstheorie (politeness theory) von Brown/Levinson auf Diskursdaten geben?
  • c: Welche Kritikpunkte wurden seit der Publikation der Höflichkeitstheorie (politeness theory) von Brown/Levinson in der Literatur besprochen?

25. Die Wiener FPÖ plakatierte im letzten Wiener Gemeinderatswahlkampf folgende Slogans:

 Jeweils unter einem Foto der Spitzenkandidatin:
 Ausländer: ich verstehe die Sorgen der Wiener
 Kriminalität: auch ich will sicher leben
 Verkehrschaos: auch ich ärgere mich täglich
 Drogen: ich bin selbst Mutter
 Ohne weitere Bildelemente:
 Rot-Grün Wahlrecht für Ausländer (roter Hintergrund)
 Rot-Grün Wien braucht mehr Ausländer (roter Hintergrund)
 Rot-Grün Autofahrer ausbremsen (grüner HG)
 Rot-Grün Drogen freigeben (grüner HG)
  • Versuchen Sie eine relevanztheoretische Erklärung des (wohl intendierten) Propagandaeffekts dieser Slogans.
  • Versuchen Sie bei der 2. Gruppe von Slogans auch die Hintergrundfarben in die Analyse einzubeziehen.




26. Dieser Dialog stammt aus Shakespears "König Lear". Identifizieren Sie die Sprechakte und die Sprechaktklassen.

Lear. Schweig, Kent, bei deinem Leben.
Kent. Mein Leben galt mir stets nur als ein Pfand, zu wagen gegen deinen Feind; gern opfre ich's fuer deine Wohlfahrt.
Lear. Aus den Augen mir!
Kent. Sieh besser, Lear, und lass mich immer bleiben den Zielpunkt deines Auges.
Lear. Nun, beim Apoll!
Kent. Nun, beim Apollo, Koenig, Du rufst vergeblich deine Goetter an.
Lear. O Sklav'! Abtruenniger! (Legt die Hand ans Schwert)
Albanien und Cornwall. Teurer Herr, Lass ab!
Kent.Tu's, toete deinen Arzt und gib den Lohn der schnoeden Krankheit.