TU Wien:Algebra und Diskrete Mathematik VU (diverse)/Übungen 2025W/Beispiel 403

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Von der Abbildung sei bekannt, dass f ein Gruppenhomomorphismus bezüglich der Addition ist (die jeweils komponentenweise definiert sein soll), sowie dass . Man ermittle daraus für alle

Hilfreiches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gruppe
Gruppe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Gruppe mit Funktion ist

  • abgeschlossen bzgl. der Operation in mit gilt
  • assoziativ:
  • besitzt ein neutrales Element :
  • sowie besitzt inverse Elemente bzw. :
Homomorphismus
Homomorphismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seien und Gruppen.

Eine Abbildung heißt Homomorphismus, falls gilt: .

Lösungsvorschlag von neo[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]










<!== ==Beispiel 403== Von der Abbildung sei bekannt, dass ein Gruppenhomomorphismus bezüglich der Addition ist (die jeweils komponentenweise definiert sein soll), sowie dass , . Man ermittle daraus für alle >

Hilfsmittel von Har203[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gruppe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Gruppe ist ein geordnetes Paar bestehend aus einer Menge und einer inneren zweistelligen Verknüpfung


die „abgeschlossen“ ist (diese Eigenschaft zu prüfen, wird bei algebraischen Strukturen oft übersehen)

 

und, die die drei geforderten Gruppenaxiome erfüllt:

  1. Assoziativität
    • gilt
  2. Existenz eines neutralen Elementes
    • Es gibt ein neutrales Element mit gilt (falls dieses existiert, ist dieses eindeutig).
  3. Für alle Gruppenelemente existent ein inverses Element
    • gilt mit.

Die Elemente einer Gruppe heißen kurz Gruppenelemente.

Abelsche bzw. kommutative Gruppe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Gruppe heißt abelsch oder kommutativ, wenn zusätzlich das folgende Axiom erfüllt ist:

  1. Kommutativität
    • gilt.

Ordnung, Mächtigkeit und Index[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sei eine Gruppe. Die Mächtigkeit wird auch als Ordnung der Gruppe bezeichnet. Für eine endliche Gruppe ist die Ordnung () die Anzahl der Gruppenelemente. Sei Untergruppe der endlichen Gruppe , also . Die Anzahl der Links- bzw. Rechtsnebenklassen von in wird als Index von nach bezeichnet.

Restklasse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es sei eine ganze Zahl und eine beliebige ganze Zahl. Die Restklasse von modulo , geschrieben als

ist die Äquivalenzklasse von bezüglich der Kongruenz modulo , also die Menge der Ganzzahlen, die bei Division durch den gleichen Rest wie ergeben. Sie besteht somit aus allen ganzen Zahlen , die sich aus durch die Addition ganzzahliger Vielfacher von ergeben:

, für ein .

Ein Element einer Restklasse bezeichnet man auch als Repräsentant der Restklasse. Häufig verwendet man die Standardrepräsentanten . Die Menge aller Restklassen modulo schreibt man auch als oder . Sie hat Elemente und die Struktur einer Gruppe und wird auch Restklassengruppe genannt.

Gruppenhomomorphismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Abbildung zwischen zwei Gruppen und heißt Homomorphismus (oder Gruppenhomomorphismus), wenn für alle gilt

.

Ist bijektiv, so heißt Isomorphismus. Die inverse Abbildung ist dann auch ein Isomorphismus. Existiert zwischen zwei Gruppen und ein Isomorphismus, so heißen und isomorph, und man schreibt dafür . Ist ein Gruppenhomomorphismus, so wird das neutrale Element von auf das neutrale Element von abgebildet, d.h.

.

Weiters gilt

.

Lösung von Har203[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wir wissen, dass die Gruppe mit der zweistelligen Addition komponentenweise definiert ist. D.h., dass

 gilt mit.

und vom Gruppenhomomorphismus wissen wir, dass die Abbildungen der beiden Elemente und bekannt sind:

 und . 

Die Operationstafel der Gruppe lautet ( ist das neutrale Element):


Weiters wissen wir, dass die Gruppe ebenfalls komponentenweise definiert ist. D.h., dass

 gilt mit.

Für alle muss laut Homomorphismus gelten:

.

Die Abbildungstafel der Elemente lautet:

  1. sind die vordefinierten abgebildeten Elemente.
  2. sind die beiden neutralen Elemente ( bzw. ).
  3. sind die berechneten abgebildeten Elemente.

Die Abbildung mit kann kein Isomorphismus sein, da die Ordnung (= Anzahl der Elemente) der Mengen unterschiedlich sind. und . Damit kann es zwischen diesen beiden Mengen keine bijektiv Abbildung geben.