TU Wien:Mathematik 1 UE (diverse)/Übungen WS06/Beispiel 327

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Gegeben sei die rekursiv definierte Folge mit und für . Man berechne die Folgeglieder für , untersuche die Folge in Bezug auf Monotonie, Beschränktheit sowie Konvergenz und berechne - wenn möglich - den Grenzwert.

Ergänzung (zumindest für WS06):

Zur Bestimmung des Grenzwerts führe man in der Rekursionsgleichung den Grenzübergang für n gegen unendlich durch.

Hilfreiches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grenzwert

Eine reelle Zahl heißt Grenzwert (oder Limes) der Folge , falls in jeder -Umgebung von fast alle Folgenglieder liegen, d.h., falls

  (Definition 4.4)

Monotonie
Monotonie von Folgen und Reihen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • heißt monoton
  • heißt streng monoton
Beschränktheit
Beschränktheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beschränktheit von Folgen und Reihen:

  • heißt nach beschränkt
  • heißt beschränkt, wenn sowohl nach unten, als auch nach oben beschränkt.
Konvergenz von Folgen
Konvergenz einer Folge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Konvergenzeigenschaften von Folgen:

  1. Jede konvergente Folge ist beschränkt.
  2. Eine monotone Folge ist genau dann konvergent, wenn sie beschränkt ist.
    In (aber z.B. nicht in !) gilt:


Lösung von Baccus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Numerische Lösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Numerisch (am TI-92) berechnet, nähert sich also recht schnell dem Grenzwert 2,449 an.

Zitat von T. Nordhaus:

Ja, die Konvergenz ist quadratisch - es handelt sich nämlich um eine Anwendung des ehrwürdigen Newton-Verfahrens zu Berechnung der Nullstellen der Funktion x -> x^2 - 6.


Monotonie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieser elegante Beweis beruht auf den Ausführungen von P. Luschny, dem ich auf diesem Wege herzlich danken möchte.

Die einzig notwendige Vorraussetzung ist die Kenntnis der Ungleichung von arithmetischem und geometrischen Mittel, die wie folgt definiert ist:


  • Den Term (aus der Angabe) kann man auch als arithmetisches Mittel der beiden Faktoren und verstehen.
  • Aus denselben Faktoren und können wir auch das geometrische Mittel konstruieren: .


Aus der o.g. Ungleichung folgt also:

(Als Nebenprodukt haben wir soeben eine untere Schranke der Folge gefunden: ).


Aufgrund der Beziehung ist also auch .

Fazit: Die Folge ist monoton fallend.

Beschränktheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die obere Schranke läßt sich trivial aus

  • und
  • "monoton fallend"

als =3 festlegen.

Die untere Schranke wurde schon im Monotoniebeweis gefunden (und ist (owB, oEdA) das Infimum).

Fazit: Die Folge ist also sowohl nach oben, wie auch nach unten beschränkt.


Grenzwert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Zitat von Klaus-R. Löffler:

Als Bemerkung würde ich am Ende hinzufügen, dass die entsprechende Überlegung für jede positive Zahl c anstelle von 6 (z.B. mit a_0 = c/2) gilt, und dass das Verfahren eine wichtige Möglichkeit darstellt, mit wenigen Schritten eine Wurzel mit beliebiger Genauigkeit zu bestimmen.


--Baccus 10:42, 28. Jan 2007 (CET)

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